Verpackung und Schließen der Verpackung

Ökodesign – eigentlich ist Ihr Artikel ein Abfallprodukt!

Ökodesign gehört zu den Wörtern, die vor nicht allzu langer Zeit entstanden sind. Seine Etymologie ist klar, aber was wird damit ausgedrückt? Welche Faktoren sind wichtig, damit das Entwerfen eines neuen oder die Verbesserung eines bereits bestehenden Produkts ökologische Merkmale trägt?
Heute präsentieren wir den ersten Teil des Textes, der jedes einzelne Element des Ökodesigns näherbringt und die einzelnen Etappen der Produktvorbereitung analysiert.
Der zweite Teil kommt in zwei Wochen!

Der Bedarf 1,6 der Erde, um den Konsumismus des Menschen zu sättigen!

Die letzten Jahre haben uns die unbarmherzige Ausbeutung der Erde hinsichtlich ihrer Ressourcen gut vor den Augen gehalten. Wir bauen die fossilen Rohstoffe ab, suchen ständig nach neuen, wenn die bekannten Quellen ausgeschöpft sind und vermüllen den Planeten, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Obwohl alle sich dessen seit Jahren bewusst waren, hat man erst jetzt angefangen, laut „stopp“ zu rufen.
Es ist nicht leicht, seine Gewohnheiten zu ändern, aber zum Glück haben Regierungen und Nichtregierungsorganisationen auf der ganzen Welt begonnen, uns Erdenbürger zu zwingen, unsere täglichen Verhaltensmuster neu auszuwerten.
In ihren Publikationen berichtet die Firma Polpak Packaging über die Innovationen im Bereich von z.B. der Wiederverwertung des Kunststoffs, der besonders problematisch ist. Seit längerer Zeit sprechen wir über Recycling, zero waste und ökologische Aufklärung. Heute möchten wir das Konzept des Ökodesigns bereits auf der Etappe der Produkterstellung.

Wie begeistert man den Verbraucher?
Ein Kosmetikprodukt oder Reinigungsmittel auf den Markt bringen, ist ein langwieriger Prozess mit dem übergeordneten Ziel, größtmögliche Mengen zu verkaufen und den besten Gewinn zu erreichen. Heute bemühen wir uns, diese Grundsätze für den Planeten ethisch zu erreichen und somit auch für uns selbst und den Generationen, denen wir die Erde überlassen.
Auf der einen Seite ist da die Rezeptur des Mittels, dessen Wirkung für den Verbraucher attraktiv sein soll und auf der anderen die Erstellung der Verpackung sowie Marketing- und Verkaufsstrategie. Verbraucheruntersuchungen zeigen, dass die Kunden zwar immer mehr über die Zusammensetzung von Kosmetikprodukten, Reinigungsmitteln und auch der Verpackungen wissen, trotzdem aber die meisten Verkaufsentscheidungen immer noch spontan am Ladenregal getroffen werden (50 bis 80 % der Kunden kaufen aus einem Impuls heraus). Deshalb ist es so wichtig, die Aufmerksamkeit des Verbrauchers auf die Verpackung zu lenken.

Ökodesign ist mit Sicherheit noch nicht für jedermann, aber Unternehmen, die sich dafür entscheiden, haben in ihrer Zielgruppe vor allem ökologisch bewusste Kunden, die man zum Kauf nicht mit buntem Zierkram veranlassen kann, sondern dafür sachliche Argumente einsetzen muss. Will man so einen Kunden überzeugen, muss man ihm Ergebnisse vorlegen, die sich auf starken Beweisen und einer logischen Argumentation stützen.
Und wie soll man das machen?
Indem man auf dem Etikett darüber informiert, dass z.B. die gesamte Verpackung vollständig recycelbar ist oder aus wiedergewonnen Rohstoffen hergestellt wurde – das kann sich als der Schlüssel zum Erfolg erweisen. In der heutigen Zeit, wo die Mehrzahl der Einkäufe über den elektronischen Handel abgewickelt wird, sollte man mithilfe eines wirksamen Copywritings dem Kunden so viel wie nur möglich von den ökologischen Vorteilen dieses Produkts übermitteln!
Ein Element des Ökodesigns ist, unabhängig von der Zielgruppe des Produkts, eine Sonderstelle auf dem Etikett samt der Farbe der Abfallfraktion, in die die leere Verpackung gelangen sollte.

Vom Medium bis zur Klebe
Das Erreichen des finalen Produkts, das der umweltfreundlichen Idee entspricht, verlangt eine bewusste Wahl jedes Inhaltsstoffes. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Zusammensetzung des Produkts, die größtenteils aus Kräuterextrakten bestehen sollte. Bei Reinigungsmitteln sollten Tenside in beschränkten Mengen verwendet werden, da sie ins Grundwasser gelangen und es verunreinigen könnten.
Wir konzentrieren uns jedoch auf die Verpackung, denn in diesem Bereich kennen wir uns besser aus…
Wenn wir annehmen, dass sie sich aus: einer Flasche, Verschluss, Etikett, Außen- und Sammelverpackung zusammensetzt, dann müssen zu jedem dieser Punkte umweltneutrale Lösungen erzielt werden.

Die Flasche,
die vollständig oder größtenteils PCR, also recycelte Polymere beinhaltet, stellt einen guten Ausgangspunkt dar.
In letzter Zeit übertreffen sich jedoch die Unternehmen in ihren komplett kunststofflosen Ergebnissen. Ein weltweiter Spirituosenhersteller bringt seine Getränke in Papierflaschen auf den Markt und versichert, dass unter entsprechenden Umständen des Komposts, der Erde oder des Salzwassers nach 18 Monaten von der Flasche nichts mehr übrigbleibt und keine negativen Konsequenzen für die Umwelt folgen, die aus ihrer Zersetzung resultieren könnten. Leider gibt es keine PR-Mitteilungen über die Verschlusskappe. Betrachtet man dies optimistisch, sollte man hoffen, dass ein bewusster Verbraucher, der ein hochprozentiges Getränk in der Papierflasche wählt, nach dem Verbrauch die Verschlusskappe von der Flasche trennt und sie in die entsprechende Tonne wirft.
Dieses Beispiel zeigt, wie Trends sich ändern!
Einst war der Erwerb von Wein im Tetrapack das Zeichen dafür, dass man nicht über die ausreichende Menge Bares verfügte, um sich eine bessere Qualität leisten und den recht großen Durst stillen zu können. Es erinnert an Studentenzeiten oder an Personen, die keinesfalls Alkohol nur zum Abendessen trinken. Ab heute ist es aber ein Zeichen für die sorgsamen Umgang mit unserem Planeten!

Einen anderen Verpackungsvorschlag präsentierte ein Shampoohersteller und bereits in diesem Jahr waren sie in Aluminiumflaschen erhältlich. Die Idee ist es, dass Kunden sie mehrmals wiederverwenden und die Flasche in Drogerien mit dem Kosmetikprodukt ihrer Wahl auffüllen können.
Und wieder kann man in die Versuchung kommen, in den „alten Zeiten“ herum zu schwelgen, als es noch üblich war, dass Aluminium in Kosmetikverpackungen verwendet wurde. Heute zeigt ein Teil der Hersteller ihre Produkte im Retro-Style, eben durch die Anwendung von Aluminiumtiegeln.
Aber die Verwendung einer Aluminiumflasche bei einem Produkt, das sehr schnell aufgebraucht wird, kann zu Diskussionen führen. Wird sie nicht doch zu einer Einwegflasche in einer Welt, wo Nachfüllstationen noch eine Seltenheit sind? Ist die Anwendung einer solchen Verpackung überhaupt praktisch, vor allem im Hinblick auf die Restmenge? Da man sie nicht wie eine Plastikflasche ausdrücken kann, kann es zur Verschwendung des Produkts führen, was auch nicht unbedingt dem Trend zero waste entspricht. Das werden wir aber wohl erst erfahren, wenn das schon erwähnte Produkt auf den Markt kommt und nachdem das Verbraucherverhalten beobachtet und analysiert wurde.
Das Einplanen des erneuten Auffüllens der Flaschen ist im gesamten Ökoprozess ebenfalls von großer Bedeutung.  Das Vermeiden von vielen Materialien in den sog. „Doypacks“ spielt im Hinblick auf das Recycling eine wesentliche Rolle. Hier kann es sich um eine erneute Ökofalle handeln. Wenn wir das Auffüllen von z.B. Flüssigseife in einer nicht wiederverwertbaren Verpackung anbieten, während die originale Verpackung (Flasche und Lotion Pumpe) recycelbar wären, dann untergraben wir den zuvor erbrachten Aufwand.
Der Lieferant der Ersatzverpackungen muss über eine Verpackung verfügen, deren einzelne Schichten aus dem gleichen Stoff hergestellt und somit recycelbar sind.

Vielfältigkeit des Ökodesigns zwingt uns zum Nachdenken und ständigem Zweifel an scheinbar innovative umweltfreundliche Lösungen. Wird man sich über die Vielzahl der Herstellungsetappen und das spätere „Leben“ des Produktes bewusst, sollte die Konzentration darauf gerichtet werden, dass das Kind nicht mit dem Bad ausgeschüttet werden sollte. Werden nur auf einer Etappe umweltneutrale Lösungen angewandt, kann es sich herausstellen, dass die nächsten Lösungen destruktiv für die CO2- und Wasserbilanz sind.
Vor einiger Zeit ging in der Kosmetikbranche eine News über eine spezielle Firma aus Polen umher, die ihre Cremes in Glastiegeln verkaufte, welche nach dem Gebrauch an den Hersteller leer zurückgegeben werden sollten. Die Verpackungen wurden gereinigt, sterilisiert und erneut mit einer Creme befüllt. Hörte sich zunächst nach einer fantastischen Idee an, vor allem für Befürworteter des Pfandsystems. Nach einiger Zeit kamen jedoch viele „aber“ auf, deren Analyse die Firma von dieser Praktik zurücktreten ließ und die Verbraucher nun gebeten wurden, die leere Verpackung in die Glastonne zu werfen. Die Hauptpunkte waren der Wasser- und Stromverbrauch, der für das Reinigen der Tiegel nötig war, der CO2-Fußabrduck, den der Transport vom Kunden hinterließ sowie die Tatsache, dass Glas zu 100 % recycelbar ist, was also bedeutete, dass neu hergestellte Gläser sowieso umweltfreundlich sind.
Im nächsten Teil zeigen wir die richtige Wahl von Flaschenverschlüssen – ein Thema, das uns sehr nahesteht. Wir werden auch über Etikette und die Außenverpackung berichten.


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