Verpackung und Schließen der Verpackung

Wie vermeidet man Greenwashing? – Zusammenfassung der Konferenz

Greenwashing, eine negative Marktpraktik, die darin besteht, Produkte, Dienstleistungen oder Verpackungen ohne tatsächliche Grundlage als umweltfreundlich zu bewerben, wird zu einem immer größeren Problem. Die letzte Konferenz „Greenwashing in der Verpackungsindustrie“, organisiert von Rekopol in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Maruszkin, lieferte viele wertvolle Hinweise, wie man solche Manipulationen vermeiden und bewusste Kaufentscheidungen treffen kann.

Laut der Studie Ekobarometer, durchgeführt von SW Research im Jahr 2024, glauben 68 % der Verbraucher, dass ökologische Slogans nur zu Werbezwecken genutzt werden, während 58 % sich über den Missbrauch von Öko-Behauptungen in Kampagnen beschweren. Häufig anzutreffen sind unbegründete Aussagen wie „100 % natürlich“ oder „frei von Chemikalien“, die in den tatsächlichen Aktivitäten der Unternehmen keine Bestätigung finden. Besonders wichtig ist Vorsicht bei der Interpretation von Produktnamen. Viele Unternehmen verwenden Begriffe wie „Öko“, z. B. Öko-Bananen oder Öko-Getreide, die Verbraucher in die Irre führen können. Ein weiteres Beispiel sind ungenaue Angaben wie die Behauptung, ein Produkt enthalte 95 % natürliche Inhaltsstoffe, obwohl sich herausstellt, dass der Hauptbestandteil Wasser ist, was keinen echten Beweis für die hohe Natürlichkeit des Produkts darstellt. Es lohnt sich also, solche Aussagen kritisch zu hinterfragen, besonders wenn keine Nachweise für umweltfreundliche Praktiken vorliegen.

Wie erkennt man Greenwashing-Botschaften?
Hier sind 5 Schlüsselprinzipien, die Ihnen helfen, ein bewusster Verbraucher zu werden:

 1. Seien Sie kritisch und lesen Sie Etiketten – Achten Sie auf Produkte mit vermeintlich „grünen“ Slogans. Beispiele sind „Getränkedosen, die recycelbar sind“ (alle Aluminiumdosen erfüllen dieses Kriterium) oder „Protein-Mozzarella“ (jede Mozzarella enthält viel Eiweiß – das ist nichts Außergewöhnliches).

2. Überprüfen Sie Zertifikate – Achten Sie auf zuverlässige Kennzeichnungen wie EU Ecolabel, Fair Trade oder FSC. Diese Zertifikate basieren auf spezifischen Kriterien und gewährleisten Transparenz in Bezug auf Umweltwirkung und ethische Produktionsstandards.

3. Analysieren Sie vage Aussagen – Unternehmen, die Greenwashing betreiben, verwenden oft unpräzise Begriffe wie „umweltfreundlich“, „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“, ohne Beweise oder Beispiele zu liefern. Wenn ein Unternehmen schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist und die Informationen über positiven Einfluss auf die Umwelt erst kürzlich auftauchen, sollte man genauer hinsehen und nach Beweisen suchen. Wenn solche vorhanden sind, sollten sie zugänglich gemacht werden.

4. Überprüfen Sie verlässliche Quellen – Organisationen wie UNEP, WWF oder Greenpeace stellen glaubwürdige Informationen über ökologische Initiativen bereit.

5. Bildung ist entscheidend – Je mehr Sie über den Klimawandel wissen, desto schwieriger ist es, Sie zu täuschen.

In Polen gibt es drei wichtige Gesetze, die es ermöglichen, Greenwashing-Fälle geltend zu machen und Verbraucher vor irreführenden Informationen zu schützen. Diese umfassen:
- Das Gesetz vom 23. August 2007 zur Bekämpfung unlauterer Marktpraktiken,
- Das Gesetz vom 16. Februar 2007 zum Schutz des Wettbewerbs und der Verbraucher,
- Das Gesetz vom 16. April 1993 zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs.
Das polnische Rechtssystem enthält derzeit keine Vorschrift, die den Begriff Greenwashing ausdrücklich definiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass solche Praktiken erlaubt sind oder dass Verbraucher schutzlos sind. Die oben genannten Vorschriften sind entscheidend für die Bekämpfung dieses Phänomens.

Greenwashing stellt eine Herausforderung dar, die von den Verbrauchern kritisches Denken und die Fähigkeit zur Überprüfung von Informationen erfordert. Umweltbewusstsein bedeutet nicht nur, Plastik zu vermeiden oder „grüne“ Produkte auszuwählen, sondern vor allem eine genaue Analyse, welche Maßnahmen tatsächlich positive Auswirkungen auf die Umwelt haben.

de-313.png