Verpackungstrends im Jahr 2024
Bei der Vorbereitung dieses Artikels habe ich die Künstliche Intelligenz nach den Verpackungstrends für das kommende Jahr gefragt ...
Man könnte also meinen, dass einer der Trends eben die moderne Technologie ist, die uns begleiten wird und auch sollte, um die Anforderungen der Verbraucher und des Gesetzgebers erfüllen zu können.
Umweltschützer und Gesetzgeber stellen Verpackungen oft an den Pranger.
Man sollte sich jedoch von ihm befreien und genau dafür modernste Möglichkeiten verwenden, die wir noch nicht besonders gut kennen und vor denen wir uns noch fürchten. Auf der anderen Seite beginnen wir zu verstehen, dass sie der Weg zum Erfolg sein können.
Verpackungen sollten eine Reihe von Eigenschaften zusammenbringen, die in gleicher Form optimiert werden müssen. Sicherheit, Stabilität, ein möglichst geringes Gewicht, Wiederverwertbarkeit und der Gehalt des Rezyklats. Die perfekte Kombination dieser Faktoren kann anhand der Versuch-und-Irrtum-Methode erreicht werden, man kann aber auch Berechnungsprogramme verwenden, die eine Simulation für die gewünschte Verpackung vorab erstellen. Die Einführung neuer Berechnungsmethoden in Unternehmen oder die Nutzung des Wissenstands von Forschungseinrichtungen kann sich als große Einsparung bei Tests und der anschließenden Produktion erweisen.
Dies liegt im Trend und entspricht auch dem Status quo, in dem wir uns befinden, nämlich den zukünftigen Vorschriften. Wir nehmen an, dass die PPWR bereits im Juni nächsten Jahres eingeführt wird. Somit muss sich unumgänglich jedes Unternehmen, das im Bereich der Primär- oder Sekundärverpackung, aber auch in der Logistik und im E-Commerce tätig ist, auf die neuen Herausforderungen vorbereiten.
Egal, welche Gesetze gerade gelten, eine Sache wird sich nicht ändern: Die Verpackung verkauft das Produkt. Zwar beginnt die Kosmetikbranche, ehrgeizig über die Idee zu reden, einheitliche Verpackungen einzusetzen und auf überflüssige, problematische Verpackungen, Verzierungen oder Ornamente zu verzichten. Aber werden auch alle diesen Weg gehen? Sicherlich nicht im Jahr 2024. Die Branche ist nämlich noch nicht reif genug, aber vor allem wurde der Verbraucher noch nicht ausreichend darüber aufgeklärt, sich zum Kauf nicht von der Optik verleiten zu lassen, sondern auf die Inhaltsstoffe der Produkte zu achten.
Solch ein nationaler Aufschwung mag überaus positiv sein, ist aber dennoch utopisch, da unser Markt nicht hermetisch und deshalb nicht frei von Produkten aus dem Ausland ist.
Experten, die diese Idee auf den Prüfstand stellen, weisen darauf hin, dass die Industrie bereits seit den 90er-Jahren die Verbraucher mit bunten Verpackungen, goldenen Verzierungen und anderen Details, die das Auge erfreuen, verwöhnt. Sie haben jedoch dabei vergessen, dass der Anstoß dazu die Warenflut aus dem Ausland war, die die polnischen Kunden schon sehnlichst erwarteten und die sie von vornerein als Luxusprodukte betrachteten. Die polnische Kosmetikbranche musste zumindest was das Aussehen ihrer Produkte betrifft mit den deutschen, französischen oder italienischen Artikeln mithalten.
Aus genau demselben Grund wollen die polnischen Hersteller auch heute nicht auf Verzierungen, Farben und Vergoldungen verzichten, denn steht ihr Produkt im Ladenregal neben einem „barocken“ Kosmetikprodukt aus Italien oder einer britischen Farbenpracht, wird es vom Kunden erst gar nicht wahrgenommen.
Apropos Verzierungen, 2024 wird sich dieser Bereich sicherlich ausweiten, aber dieses Mal in Richtung der Personalisierung und dem Einsatz von erweiterter Realität.
Einige Leute verbinden Verpackungen noch nicht mit der AR, aber das läuft bereits. QR-Codes und eingebettete Informationen, die mithilfe des Handys entschlüsselt werden können, können nach wie vor ganz schön verblüffen.
Sicherlich wird es immer mehr davon geben. Vielleicht wird ein umweltfreundliches Design oder ein schlichtes Etikett, das gescannt wird und eine virtuelle Welt öffnet, die dem Verbraucher von den fabelhaften Resultaten des Produkts, seinen Funktionen und seiner Wirksamkeit erzählt oder einfach nur Unterhaltung bietet, den Kunden ins Staunen bringen und sein (virtuelles) Herz stehlen.
Lebensmittelmarken personalisieren bereits von Zeit zu Zeit ihre Produkte und erzielen damit immer großartige Ergebnisse. Die Verbraucher greifen gerne nach Produkten, auf denen ihr Name steht, oder kaufen sie als Geschenk für Angehörige. Getränke oder Riegel, die dem „Schwager“, einer „Zicke“ oder einem „Meckerfritzen“ überreicht werden, gelten als eine scherzhaft-freundliche Geste im Kreise der Lieben. Digitale Drucklösungen für Etiketten bieten nahezu unbegrenzte Personalisierungsmöglichkeiten. Wenn eine Haarspülung statt eines aufdringlichen Aufdrucks wie z. B. „für geschädigtes, sprödes und überhaupt scheußliches Haar“ eine Ansage wie „Liebe Prinzessin Anna, wir haben dieses Produkt speziell für Dich entwickelt, damit Dein ohnehin schon perfektes Haar auch lange so bleibt“ hätte, wäre das doch der Hit in der Drogerie, oder?
Wann werden Kosmetikmarken solche und ähnliche Kampagnen wagen?
Vielleicht kommt das eben im neuen Jahr.
Die Markterfahrung zeigt, dass bei Überschreitung von Grenzen die Grenzen des guten Geschmacks nicht überschritten werden dürfen und sicherlich muss man dazu ein sehr gutes Verständnis für das „moderne Internet“ haben.
Falsch interpretierte Hashtags oder Emoticons, die unter Jugendlichen eine andere Bedeutung haben, als es auf den ersten Blick erscheinen mag, kann selbst einer gut bekannten Marke großen Schaden zufügen.
Online-Trends zu verstehen, ihnen zu folgen und möglicherweise auf Veränderungen zu reagieren, ist etwas, das man sehr vorsichtig angehen sollte.
Auch Umweltschutz, der seit einigen Jahren nicht mehr aus den Verpackungs- und Marketingtrends wegzudenken ist, muss weiterhin aufmerksam beobachtet werden. Greenwashing von der Wahrheit zu unterscheiden, ist eine Sache. Aber es ist etwas anderes, sich mit den neuesten Forschungsergebnissen auseinanderzusetzen. Die Vermarktung grüner Lösungen ist die Arbeit an einem lebenden Organismus.
Kürzlich wurde bekannt, dass Trinkhalme aus Papier erstens gar nicht umweltfreundlich sind und zweitens mit giftigen PFAS-Chemikalien beschichtet sind und einige davon Trifluoressigsäure (TFA) und Trifluormethansulfonsäure (TFMS) enthalten, die für Mensch und Natur äußerst schädlich sind.
Solche Situationen treten auch in der Welt der Kosmetikverpackungen auf, wo Autoritäten an einem Tag entscheiden, dass bisherige Lösungen durch vernünftige Alternativen ersetzt werden sollen. Aber sobald sie auf den Markt kommen, stellt man nach diversen, unter realen Bedingungen durchgeführten Tests fest, dass der Wechsel nicht unbedingt eine gute Idee war. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass ein nicht ausreichend geprüftes Produkt vertrieben wird oder die Labortests nicht vorhergesehen haben, wie der Verbraucher das Produkt im Alltag verwenden wird.
Als Beispiel dafür können die Biokunststoffe herhalten. Sie wurden auf den Markt eingeführt, ohne dass die Gesellschaft darüber aufgeklärt wurde, wie sie als Abfall richtig zu entsorgen sind und damit Recyclingfraktionen von z. B. HDPE vernichten. Biokunststoff sieht aus wie Kunststoff, verhält sich wie Kunststoff und wird daher von Verbrauchern in die gelbe Tonne geworfen, aber wenn er nicht vor dem Recyclingprozess vom erdölbasierten Kunststoff getrennt wird, verliert das Ganze die erwartete Qualität.
Er gehört nämlich in den Restmüll.
Der Trend für die kommende Zeit muss daher darin bestehen, mutig genug zu sein, von falschen Vorstellungen Abstand zu nehmen. Wird eine Marke auf der Grundlage einer ehrlichen und offenen Kommunikation mit dem Kunden aufgebaut, zahlt sich dies durch eine vertrauensvolle und loyale Kundenbasis aus. Sicherlich schätzen Kunden es mehr, wenn Unternehmen auch ihr menschliches Gesicht zeigen und sich zu Fehlern bekennen, als wenn sie beharrlich nur einen Weg beschreiten und ihn als den einzig richtigen ansehen, der sich aber im Nachhinein als der falsche entpuppt.
Das unablässige Kennenlernen der Verbraucher ist ein Prozess, bei dem man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen darf, da immer jüngere Kunden in die Phase der Kaufentscheidung eintreten, und die immer älteren Verbraucher immer länger einem Produkt treu bleiben, sodass die Verbrauchergruppe fließend wächst oder sich zumindest verändert.
Seine Kunden gut zu kennen, ist ausschlaggebend, da sie oft das eine sagen, aber was anderes tun ... Die Ergebnisse der Verbraucherforschung unterscheiden bereits zwischen deklarativen Kaufeinstellungen und dem tatsächlichen Kaufverhalten. Wenn die Hersteller diese Bedürfnisse in ihren Produkten vereinen wollen, müssen sie ein Produkt herstellen, das gleichzeitig ökologisch und preiswert ist.
Als ökologisch kann ein Produkt gelten, dessen Verpackung zumindest teilweise aus recyceltem Material besteht, es aber an richtig sortierten Abfällen fehlt, aus denen neue Verpackungen hergestellt werden können. So geraten Unternehmen zusammen mit ihren Kunden in einen Teufelskreis. Dieser sollte durch Dialog und Aufklärung durchbrochen werden, aber diesmal mithilfe der Sprache der Vorteile. „Wenn Du ein preiswertes und umweltfreundliches Produkt willst, musst Du uns dabei helfen! Fang an, Deinen Abfall zu sortieren und sie werden in Form eines günstigen und umweltfreundlichen Produkts zu Dir wiederkehren!“.
Der öffentliche Bereich ist ein Schauplatz für extrem wichtige und triviale Angelegenheiten zugleich. Wir leben heute zwischen Kriegsberichten und Memes mit witzigen Katzen.
Die Aufklärung der Verbraucher zum Thema Umweltschutz will niemand in Angriff nehmen oder zumindest weiß niemand, wie man es angehen sollte. Dies muss aber in einer Zeit umgesetzt werden, in der es auf dem Markt an Papier mangelt, seine Preise aber fortwährend steigen, in der die Verwendung des Rezyklats durch Gesetze vorgeschrieben wird oder in der Verpackungen ihr Design verändern, weil die mit Regranulat nicht mehr kristallklar sind ...
Nach der Einführung von dauerhaft an Flaschen befestigten Verschlüssen ist die Anzahl der „Reels“, „Shorts“ und „Stories“ in den sozialen Medien, welche die „blöde Idee“ und die „Erfindungen der EU“ als Erschwernis für den Normalverbraucher kommentieren, nicht verwunderlich, da vor der Einführung keine einzige Information folgte, die den Zweck des ganzen Verfahrens erklärt hätte. Keine Stiftung, kein Recyclingunternehmen und keine staatliche Einrichtung hat auch nur eine Kampagne gestartet, in der der Zusammenhang vom „Sieb, PET und HDPE“ erklärt worden wäre.
Wird sich unsere Welt im Jahr 2024 verändern?
Jeder träumt davon, dass ein Jahreswechsel auf eine magische Weise das Leben verbessert, die Welt zu einem freundlicheren Ort macht und andere Menschen herzlicher werden lässt.
Je mehr ein Mensch solche Veränderungen erlebt hat, desto besser weiß er, dass Veränderungen zum Besseren das Ergebnis langfristiger Arbeit sind.
Veränderungen zum Schlechten kommen unerwartet, was ich niemandem wünsche