Verpackung und Schließen der Verpackung

Umweltschutz in Reinigungsmitteln. Wie hat eine rostende Feder ökologische Lösungen beeinflusst?

Reinigungsmittel an sich werden nicht gerade mit Ökologie in Verbindung gebracht und wecken meistens negative Assoziationen mit Chemikalien, die ins Abwasser gelangen und die Flora und Fauna unter Wasser negativ beeinflussen.
Tatsächlich durchläuft aber das Abwasser aus den privaten Haushalten oder Herstellungsbetrieben in den meisten polnischen Städten glücklicherweise einen langen und komplizierten Klärungsprozess, bei dem es in mehreren Stufen gefiltert und, soweit möglich, wiederverwendet wird.
Es ist jedoch nicht ganz vermeiden, dass Chemikalien aus Reinigungsmitteln trotzdem ins Grundwasser gelangen, was aber die Hersteller dazu veranlasst, nach neuen Lösungen zu suchen. Die Aufgabe ist äußerst schwierig, denn einerseits muss ein Waschmittel unterschiedliche Schmutzarten, Bakterien und Viren wirksam entfernen, andererseits muss es für den Menschen und die Umwelt neutral bleiben. Die Pandemie hat viele Verbraucher zum Umdenken bewogen, da sich die Menschheit in dieser Zeit mehr um ihre Gesundheit als um die Umwelt Sorgen machte und eine wirklich sehr große Menge an Desinfektionsmitteln hergestellt wurde.

Es zählt nicht nur die Zusammensetzung!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verpackung, deren Funktionen trotz des Anscheins sehr kompliziert und in verschiedene ökonomisch-ökologische Funktionszusammenhänge verstrickt sind.
Ihre erste Aufgabe ist der Schutz, der in allen Phasen der Lebensdauer eines Produkts beibehalten werden sollte. Von der Herstellung, bei der die Verpackung dicht verschlossen und das Produkt selbst beim Einlegen in Kartons oder andere Sammelverpackungen sicher geschützt sein muss, über die Lagerung und bis hin zum anschließenden Transport zum Großhändler, zum Vertriebszentrum oder direkt zum Geschäft und somit zum Verbraucher.
Jedes Produkt sollte individuell betrachtet und sein einzigartiger Charakter berücksichtigt werden. Ein Handwerker aus einem Nischengebiet, dessen Produkt direkt aus seiner Werkstatt in die Hände des Verbrauchers gelangt, kann seine Verpackung dementsprechend planen und dem Kunden sogar einen wertvollen Tipp geben, dass das Produkt vertikal transportiert werden sollte, da es sonst auslaufen könnte...
Ganz anders gehen dieses Thema Herstellungsbetriebe an, die massenweise Lkw-Ladungen quer durch das Land oder gar Europa versenden. Hier gibt es leider keinen Spielraum für Kompromisse. Nur eine undichte Flasche reicht, um den gesamten Sammelkarton zu verunreinigen und ihn vom weiteren Verkauf auszuschließen. Und Verluste dieser Art will jeder Hersteller bereits bei der Logistikplanung vermeiden und eliminieren.

Entscheidet sich ein Verbraucher für den Kauf eines Produkts, darf ihn auch die Verpackung nicht im Stich lassen.
Für hier geforderte Funktionalität sind manchmal Details ausschlaggebend, z. B. müssen Flasche, Sprühpistole und Auslöser ideal zueinander passen. Bei einer Flasche mit langem und schmalem Hals kann der lange Auslöser problemlos bis zum Ende gedrückt werden, sodass der Inhalt entsprechend den Angaben des Verschlussherstellers dosiert werden kann.
Bei einer zylinderförmigen Flasche, die gleich unter dem Gewinde bereits relativ breit ist, sollte ein kurzer Auslöser angebracht werden, damit er beim Drücken von der Flasche nicht blockiert wird.


Die ökologischen Änderungen in Schaum-Sprühpistolen und Sprühpistolen ist der Verzicht auf kleine Elemente aus Glas oder Metall.
Der Mechanismus eines solchen Verschlusses ist zwar klein, aber recht kompliziert. Er besteht aus einer Reihe von winzigen Elementen, die präzise miteinander verbunden sind und somit eine effiziente Dosierung gewährleisten.
Bis vor Kurzem hatten praktisch alle Sprühpistolen und Schaum-Sprühpistolen eine Feder aus rostfreiem Stahl, die den Kolben des Mechanismus bewegte. Das andere Element, das nicht aus Kunststoff war, war eine Glaskugel, die den Mechanismus dicht verschloss, wenn er nicht benutzt und ihn öffnete, sobald er wieder benutzt wurde.

Unter manchen Umständen erwies sich die Stahlfeder als problematisch und zwang die Planer, neue Lösungen zu entwickeln.

Der erste Anstoß für diesen Wandel war die Tatsache, dass immer mehr leistungsstarke Chemikalien in Reinigungsmitteln auf den Einzelhandelsmarkt gelangten. Die Automobilindustrie benötigte immer stärkere Reinigungsprodukte. Landwirte, die Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten schneller und wirksamer bekämpfen wollten, verstärkten den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Und medizinische Einrichtungen, Krankenhäuser oder Pflegeheime, die mit spezifischen Mikroorganismen zu kämpfen haben, zwangen die Hersteller ebenfalls oder vor allem, die Wirkstoffe in den Desinfektionsmitteln zu erhöhen.
Auch die Endkunden erwarteten von ihren Haushaltsreinigern immer bessere antibakterielle und reinigende Ergebnisse.
Aus diesem Grund war es besonders wichtig, an die Verpackung einen sicheren und langlebigen Verschluss anzubringen, der vor den potenziell hautschädlichen Reinigungsmitteln schützen sollte. Dazu gehören auch die CRC-Verschlüsse, die Kinder davor schützen sollen, das Produkt zu öffnen und auf sich zu schütten, die aber auch eine Blockade für Erwachsene sind. Das Gewinde der Kappe ist nicht glatt und greift wie ein Angelhaken ineinander, wenn es während der Produktion geschlossen wird, weshalb es der ideale Schutz vor unkontrolliertem Aufschrauben ist.

Die zweite große Veränderung war der Verzicht auf die Stahlfeder und die ausschließliche Verwendung von Kunststoff im gesamten Mechanismus.
Starke Chemikalien kamen bei längerem Kontakt mit der Feder aus rostfreiem Stahl in Reaktion mit ihr.
Unkontrollierte chemische Prozesse müssen nicht immer mit einer Explosion enden, sind aber fast immer gefährlich, da ihre Wirkung oft unbekannt ist. Das geringste Problem wäre, dass die Sprühpistole nicht mehr funktioniert, weil die beschädigte Feder ihre Elastizität verloren hätte. Schwerwiegendere Schäden könnten dadurch verursacht werden, dass die Flasche undicht geworden wäre, Flüssigkeit auf die Haut gelangen und zu Verbrennungen führen könnte.

Solche Konsequenzen voraussehend haben die Hersteller Schaum-Sprühpistolen und Sprühpistolen aus 'Vollkunststoff' auf den Markt gebracht, d. h. solche, die vollständig aus Kunststoff hergestellt sind.  


Das extreme Argument der anderen Seite der Branche, das die Änderungen in der Gestaltung des Sprühpistolenmechanismus bewirkt hat, waren Produkte auf Pflanzenbasis, die auf dem Markt auftauchten. Allgemein dominiert zwar die Auffassung, dass Pflanzliches gesund und benutzerfreundlich ist, doch hat es sich herausgestellt, dass sie nicht immer freundlich, einfach zu verpacken und zu dosieren sind. Abgeschiedene Rückstände können sich auf der Feder absetzen. Wird so ein relativ kleines Element beklebt, behindert dies seine Bewegung im Kolben und macht den gesamten Mechanismus unbeweglich.
Bei der Neugestaltung des Sprühpistolenmechanismus wurde auch auf die Glaskugel verzichtet. Das Ergebnis ist ein reines Kunststoffprodukt.

Die Auswahl einer Verpackung für ein neues Produkt oder die Einführung von Änderungen an einem bestehenden Produkt basiert auf entsprechenden Testergebnissen und Studien. Eine davon ist die Kompatibilitätsprüfung, bei der festgestellt werden soll, ob die gewählte Verpackung und der Verschluss die beste Lösung für das vorgesehene Medium - ein Kosmetikprodukt oder Reinigungsmittel - sind.
Im Rahmen von zyklischen Langzeittests wird geprüft, ob die Verpackung nicht mit dem Medium reagiert, ob sie dicht bleibt, auch im Hinblick auf die Aromadurchdringung, ob die Masse ihre Konsistenz, Viskosität, ihr Aussehen, ihren Geruch und ihre pH-Reaktion nicht verändert.
Der Verschluss wird auf seine Funktionsfähigkeit, die Menge des dosierten Produkts und die Übereinstimmung mit der Dosierungsangabe des Herstellers geprüft.
Im Handel erhältliche Produkte sollten etwa alle 2 Jahre einer solchen Prüfung unterzogen werden, um sicherzustellen, dass der Verpackungslieferant nichts am verwendeten Material geändert hat.
Ändert sich hingegen die Zusammensetzung des Mediums, muss der gesamte Prüfzyklus von Anfang an durchgeführt werden, als würde es sich um ein neues Medium handeln.

Bei Kompatibilitätstests können die Auswirkungen erkannt werden, wenn Verpackung nicht zum Inhalt passt. Dazu gehören die Bildung von Lochfraß bei der Verwendung von Lotion Pumpen oder Sprühpistolen mit einer Stahlfeder und -kugel, die Verfärbung der in hochtransparenten Verpackungen gelagerten Masse oder das Aufquellen oder Aushöhlen der Verpackung bei UV-Bestrahlung.
Edelstahl, obwohl er die Korrosionsbeständigkeit in seinem Namen trägt, verliert diese Eigenschaften unter bestimmten Bedingungen. Der Stahl ist mit einer Schicht aus Chromoxiden überzogen, die ihn vor Korrosion schützen. Leider reagieren diese Oxide mit Chloridlösungen, die z. B. in starken Reinigungsmitteln enthalten sind, und verlieren ihre Korrosionsschutzeigenschaften. Solche Reaktionen können in Sprühpistolenmechanismen auftreten, die eine Feder enthalten. Bei einer 'Vollkunststoff'-Konstruktion wird dieses Problem sicher nicht auftreten.

Die Erfassung aller obengenannten Veränderungen vor der Einführung eines Produkts auf den Markt ist daher ausschlaggebend für den Verkaufserfolg und die positive Einstellung der Verbraucher für ein Reinigungsmittel, aber auch für die ganze Marke.

Mülltrennung war noch nie so einfach!
Heutzutage planen immer mehr Unternehmen ihre Verpackungen mit dem Wissen, dass sie in kürzester Zeit zu Abfall werden. Daher wird bei der Auswahl des Verschlusses ein zusätzlicher Faktor berücksichtigt, nämlich ein wiederverwendbarer Verschluss.
Die an der Mülltrennung beteiligten Scanner sind in der Lage, die Art des Kunststoffs, seine Farbe und Bruchstücke anderer Materialien zu erkennen. Andere Sortieranlagen trennen die Metallteile nach der ersten Trennung mit Neodym-Magneten, die stark genug sind, um auch kleine Metallteile aus der Kunststofffraktion herauszulösen. Derart umfangreiche Sortieranlagen sind in polnischen Gemeinden leider selten. Deshalb lohnt es sich, bereits bei der Verpackungsplanung die Arbeit der Sortieranlagen zu erleichtern.
'Verpackungsdesign' klingt einfach und macht Spaß... für Leute, die sich damit nicht befassen müssen...
Fachleute wissen, dass es sich um einen komplexen Prozess handelt, an dem Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen beteiligt sind - von Designern, Grafikern und UX-Dsignern, die sich um die Benutzerfreundlichkeit kümmern, über Marketingfachleute, die den Markt kennen, bis hin zu Technologen, Labortechnikern und Qualitätsprüfern. In jüngster Zeit wird von allen erwartet, dass sie bei ihrer Arbeit Elemente des Ökodesigns berücksichtigen, was zwar lobenswert ist, aber manche Prozesse kompliziert.
Manchmal jedoch führt die Lösung eines Problems, wie in dem beschriebenen Fall einer rostenden Feder, zur Lösung anderer Probleme.  
Der Weg zu umweltfreundlichen Lösungen kann steinig sein und ist nicht immer offensichtlich.


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