Verpackung und Schließen der Verpackung

Ökodesign – wozu ist es gut und wie freundet man sich damit an? Teil II

Im ersten Teil unseres Textes zum Thema Ökodesign haben wir seine Hauptansätze präsentiert und die Notwendigkeit, seine Richtlinien auf jeder Arbeitsetappe am neuen Produkt zu berücksichtigen. dabei haben wir die Flasche unter die Lupe genommen! Heute analysieren wir die weiteren Verpackungselemente und deren Varianten, die die Voraussetzungen für ein umweltfreundliches Handeln erfüllen!

…nach der verantwortungsbewussten Flaschenwahl können wir zum Verschluss übergehen


Ein Verschluss spielt in der Verpackung eine Schlüsselrolle, da der Verbraucher mit seiner Hilfe das Kosmetikprodukt oder Reinigungsmittel bequem nutzen kann.
Um die besten Ergebnisse einzusetzen, balancieren wir zwischen dem, was momentan ökologisch zu sein scheint und dem, was umweltfreundlich und nützlich für lange Zeit ist. Wir sind gezwungen, wirklich viele Faktoren zu berücksichtigen. Ein Beispiel: eine Lotion Pumpe, dessen Mechanismus aus ca. 12 winzigen Elementen besteht, würde sich als sehr fehlerhaft erweisen, wenn man ihn zu 100 % aus PCR herzustellen versuchen würde. Ein großer Teil der Testpartie hat die Qualitätskontrolle, die sie zum Gebrauch zulassen sollte, nicht bestanden. Man könnte das Regranulat mit Härtern veredeln, aber diese fallen bei der Gesamtbeurteilung für das Recycling unvorteilhaft aus.

Wie funktioniert das?
Die mit Härtern veredelte Lotion Pumpe aus PCR sollte als ein Post-Consumer Abfallprodukt aussortiert und zum Regranulat umgewandelt werden, aus dem neue Produkte, die für den täglichen Gebrauch geschwächtes Regranulat wäre schon ein Recyclingzyklus und außerdem durch Zusätze verunreinigt, was sich negativ auf die Qualität des neuerstandenen Materials und des aus ihm final entstandenen Produktes ausüben würde. Wenn man bedenkt, dass die Lotion Pumpe u.a. auf Flaschen für Flüssigseifen aufgeschraubt wird, die ökologisch aus Folienbeuteln oder in Drogerien aufgefüllt werden, sind wir verpflichtet, deren langfristige Qualität und Zuverlässigkeit zu garantieren.
Die mehrmalige Anwendung einer Flasche, die keinen beständigen und funktionalen Verschluss besitzt, wäre gegen die gesamte Idee des Nachfüllens.   
Auf Sonderbestellung bieten wir auch Verschlüsse Push Pull, deren Kappe sogar zu 80 % aus PCR besteht! Dieses Element ist ausreichend groß und unbeweglich, weshalb Kombination von Granulat und Regranulat die Qualität des Produkts nicht beeinflusst.  

Eine von uns vorgeschlagene Lösung für das Ökodesign sind Verschlüsse ohne Veredelungen in weiß oder einer hellen Farbe. Verschlusskappen wie Disc Top oder Flip Top sind vom Material her einheitlich. Für bestimmte Reinigungsmittel können Zerstäuber „all-plastic“ eingesetzt werden, die zu 100 % aus Kunststoffen hergestellt wurden.
Aus unserem umfangreichen Angebot haben wirVerpackungen aussortiert, deren Umweltfreundlichkeit unumstritten ist. Ihr größter Vorteil sind die einheitliche Materialzusammensetzung und somit deren Tauglichkeit zum Recyclen. Gläser aus Aluminium, die endlos wiederverwertet werden können, eignen sich ebenfalls hervorragend als ökologische Verpackung.
Aber wie wir schon oben erwähnt haben, sollte auf einen qualitativen Verschluss nicht verzichtet werden, der konkrete Applikationsfunktionen wie das Aufschäumen oder das Sprühen aufweist. Wenn sie mehrfach wiederverwendet und später in die entsprechende Müllfraktion geworfen werden, sind sie weitaus nützlicher als z. B. das Dosieren von unkontrollierten Mengen aus einer Flasche mit einem einfachen Verschluss oder eine defekte, zu 100 % aus PCR bestehende Lotion Pumpe, die die Verwendung des Produkts gar nicht ermöglicht. Die mithilfe des entsprechenden Verschlusses abgemessene Dosis spart den Verbrauch, was konsequenterweise die Produktion von neuen Abfällen verhindert und somit eine weitere Bedingung auf der Liste der umweltneutralen Leitsätze erfüllt.

Etikett
Das nächste wichtige Element ist das Etikett. Lange Zeit wurde es im Herstellungsprozess einer ökologischen Verpackung übersehen, da sie als zu gering und unbedeutend für das Recyclen eines vom Etikett befreiten Abfallprodukts eingestuft wurde. Mit dem wachsenden Bewusstsein auch zum Thema der Herstellung von Etiketten, Klebstoffen und Druckerfarben, hat es sich herausgestellt, dass dieser Aspekt ebenfalls von großer Bedeutung ist. Unternehmer, die Etiketten auf den Markt bringen, wurden der Aufgabe gerecht und bieten heute eine Reihe von Lösungen an, die mit ihrer Umweltfreundlichkeit imponieren!   

Es stehen folgende Etikettsorten zur Verfügung: aus Papier, deren Klebstoff sich im warmen Wasser auflöst; aus dem gleichen Kunststoff wie die Verpackung, was den Recyclingprozess nicht beeinträchtigt; aus Folie, die vollständig oder zum größten Teil aus wiedergewonnen Kunststoffen besteht. Die Dicke des Etiketts ist auch nicht unbedeutend, denn je dünner sie ist, umso weniger Abfall wird erzeugt, unabhängig davon, aus welchem Material sie hergestellt wurde.

Wirklich interessante Innovationen werden Herstellern gewidmet, die ihre Produkte in Glas verpacken. Hier kann ein Etikett aus Papier mit wasserlöslichem Klebstoff verwendet werden, der den Recyclingprozess nicht beeinträchtigt und die Recyclingmaschinen nicht verschmutzt.
Für Pfandflaschen z. B. von Getränken, die zum Hersteller wiederkehren, von ihm gereinigt und wieder aufgefüllt werden, sind dauerhafte Etiketten sehr zu empfehlen. Diese können nämlich mindestens 30 Zyklen der Reinigung, des Transports und der Aufbewahrung in unterschiedlichen Temperatur- und Klimabedingungen überstehen. Das senkt nicht nur die Kosten, sondern verkürzt auch die Zeit, in der die Flasche wieder gebraucht werden kann und verringert damit erheblich die Menge des Rohstoffes, aus dem das Etikett produziert wird. Es sollte auch beachtet werden, dass ein Etikett möglichst ohne Veredelungen ist. Vergoldungen aller Art oder Schichten metallisierten Lacks beeinflussen den späteren Wiederverwertungsprozess negativ. Wenn man weiß, dass deren Vorzüge nur visuell und nicht wirklich bedeutend sind und negative Konsequenzen einen Teil des Ökodesigns zerstören, ist es empfehlenswert, das Projekt nochmals zu prüfen und auf Verzierungen zu verzichten.

Außenverpackung

Jede Schicht der Verpackung hat ihre Bedeutung – positive oder negative… Seit Jahren läuft die Aktion von Greenpeace UK, die die Zahnpastahersteller dazu auffordert, die Tuben nicht in Kartons zu verpacken, die von Grund auf ein Abfallprodukt sind und keine wesentliche Schutzfunktion haben.
In diesem Fall sollte eine Reihe von Fragen beantwortet werden, die ein konkretes Produkt betreffen. Ist die Außenverpackung notwendig und wenn ja, in welcher Form? Es kann sich herausstellen, dass der Einsatz von Polyolefin-Schrumpffolie als Schutz vor dem unerwünschten Aufmachen seitens des Kunden im Laden völlig ausreicht. Solche Folien werten das Produkt nicht nur ästhetisch auf, sondern sind auch eine hervorragende Ergänzung der ökologischen Verpackung.
Polyolefin ist ein Polymer, das sich nur aus Kohlen- und Wasserstoff besteht. Diese chemische Zusammensetzung verursacht, dass dieses Material vollständig recycelbar ist, bei seiner Verbrennung keine toxischen Substanzen ausgeschieden werden und sein Energiegewinn mit dem von Kohle vergleichbar ist. Während der Bearbeitung von Polyolefin-Thermoschrumpffolien ist der Maschinenbediener ist also keinen schädlichen Dämpfen ausgesetzt, was ein zusätzliches, gesundheitsförderndes Kettenglied im komplizierten Prozess des Ökodesigns ist. Mehr über Polyolefin-Thermoschrumpffolien erfahren Sie hier. Ein maßgeschneidertes Angebot wird unser Team gerne Ihnen darstellen.

Die Vorbereitung des Transports darf in dem gesamten Projekt auch nicht ausgelassen werden. Eine Sammelverpackung aus Pappkarton sollte zu 100 % mit Ware gefüllt werden. Einerseits wird auf zusätzliches Füllmaterial aus Kunststoff oder natürlichem Material verzichtet, andererseits wird höchste Effizienz gewährleistet. Eine Container- oder LKW-Ladung sollte so geplant werden, dass keine ineffektiven Abläufe stattfinden werden. Die CO2-Fußabruck, den ein Transport hinterlässt, ist nach wie vor sehr hoch, selbst wenn der Schienentransport oder die Seefracht eingesetzt werden. Deshalb ist es so wichtig, eine Lieferung stets 100%ig zu nutzen.

Bewährter Lieferant
Jede der obengenannten Faktoren muss als solides Fundament einen zuverlässigen Lieferanten haben, damit die Grundsätze des Ökodesigns vollauf erfüllt werden. Ein Flaschen-, Etiketten- oder Verschlusshersteller sollte in seinem Betrieb bestimmte Regeln befolgen. Internes Recycling, innerbetriebliche Kläranlage oder ein eindeutiger Vertrag mit einer Entsorgungsgesellschaft, aber auch der ethische Umgang mit den Mitarbeitern sind die wichtigsten Leitsätze. Die Zufriedenheit aus der erhaltenen Lieferung und die Gewissheit, dass die Ware nach den ökologischen Prinzipien hergestellt wurde und das Unternehmen sich nachhaltig entwickelt, geben die Gewissheit, dass das finale Produkt tatsächlich umweltfreundlich ist, da all seine Bestandteile, selbst auf der untersten Lieferstufe die umweltfreundlichen Anforderungen erfüllen.

Ökodesign ist ein vielschichtiger Prozess und auf jeder Etappe ist eine Analyse der Vor- und Nachteile der zugänglichen Möglichkeiten erforderlich. Scheinbare und kurzzeitige Vorzüge können sich in der Gesamtrechnung als nicht richtig erweisen. Tätigkeiten, die unwesentlich und nebensächlich zu sein scheinen, können hingegen in der gesamten Kette den Erfolg erheblich beeinflussen.
Auch der Verzicht auf manche, schon eingeführte Lösungen oder deren Verbesserung ist etwas Natürliches, wenn man zum ersten Mal damit konfrontiert wird. Oft erscheint etwas in der Theorie als optimales Ergebnis, doch erst die Praxis und das Verbraucherverhalten lassen eventuelle Schwachpunkte aufkommen. Man sollte sich doch von Misserfolgen nicht entmutigen lassen, wenn das Ziel der Schutz unseres Planeten ist. Manchmal ist ein Schritt nach hinten und ein neuer Arbeitsansatz ein größerer Gewinn als das Beharren auf einer falschen Lösung.
Innovationen sind mit einem Risiko verbunden, das man aufnehmen sollte,wenn man im Geiste der Ökologie handelt und sich über die unternehmerische Gesellschaftsverordnung bewusst ist.


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