Verpackung und Schließen der Verpackung

Die Entstehungsgeschichte der Kunststoffe

Seit seinem Dasein auf der Erde sind die Bedürfnisse des Menschen stetig gestiegen. In längst vergangenen Zeiten war eine Feuerstätte, die eigene Höhle, ein Stück Fell zum Zudecken und die erlegte Beute das höchste der Gefühle. Aber da der Appetit beim Essen kommt, wurde das Verlangen nach immer größerem Komfort und der Wunsch, sich das Leben leichter zu machen, der Impuls für die bis heute anhaltenden Weiterentwicklungen.
Der Drang, die umgebende Natur zu bändigen und zu verbessern, hält bis heute mehr oder weniger erfolgreich an. Ziemlich früh wurde der Mensch unbekümmert und wollte das schaffen, was die Natur nicht erschaffen hatte, verarbeitete und mischte gewonnene Rohstoffe und baute daraus Werkzeuge, Waffen oder Kleidung. Dabei blieb es aber nicht…
Die ersten Versuche, ein Material mit Funktionen zu entwickeln, die man nicht in der Natur vorfindet, haben schon die antiken Bewohner Mexikos ca. 1.000 Jahre v. Chr. aufgenommen. Es war der Stamm der Olmeken, deren Name wortwörtlich „Volk aus dem Kautschukland“ bedeutet und genau das bezeichnet, womit sie sich hauptsächlich beschäftigt haben, nämlich mit der Verarbeitung und dem Handel von Kautschuk. Aus diesem Grund werden sie als Vorreiter der Kunststoffherstellung angesehen. Der verarbeitete Kautschuk erhielt eine unterschiedlich große Elastizität und wurde z. B. für die Produktion von Gummisohlen oder Bällen verwendet.
Die Modifizierung des Kautschuks erwies sich für die Gewinnung eines Stoffes mit innovativen Eigenschaften als ein Volltreffer. Tatsächlich sind diese Merkmale bis heute der größte Vorteil des im weiten Sinne verstandenen Kunststoffes: er ist elastisch, leicht, rostet nicht, kann mühelos beliebige Formen und Farben annehmen und seine Verarbeitung und Herstellung wurde mit der Zeit recht günstig.

Polymere in der Umgangssprache
Die Bezeichnung von Kunststoffen, die aus dem Griechischen „plastikos“ und Lateinischen „plasticus“ stammt, bedeutet in beiden Fällen, dass der Stoff „geformt werden kann“ und deutet auf deren wichtigstes und gleichzeitig jenes Merkmal hin, das andere, natürliche Stoffe nicht besitzen. Denn weder Metall noch Glas, Holz oder Mörtel jeglicher Art sind in irgendeiner Weise plastisch und wenn doch, dann nur in sehr geringem Maße. Die korrekte chemische Bezeichnung lautet „Polymer“ und lässt sich auf den molekularen Aufbau zurückführen, welcher aus Wiederholeinheiten, also vielen gleichen Teilchen besteht.

Das Zeitalter von Kohle, Wasserdampf und… Polymeren!
Die industrielle Revolution ist an Plastik nicht vorbeigegangen. In dieser Zeit fingen weitreichende Arbeiten an, die noch bessere Eigenschaften sowie einen einfacheren Zugang zu den Kunststoffen bewirken sollten.
Im Jahr 1865 hat der britische Wissenschaftler Alexander Parkes das Zelluloid entwickelt, eine stabile Modifizierung von Nitrozellulose. Anfänglich wurde Zelluloid bei der Herstellung von Spielzeugen oder Tischtennisbällen eingesetzt.
Den Brüdern Hyatt gelingt es im Jahr 1870 diese Substanz weiterzuentwickeln, da sie außer Nitrozellulose und Kampfer dem Zelluloid Alkohol beimischen und somit die Qualität des finalen Ergebnisses erhöhen.
Massenweise ersetzte der Kunststoff das Elfenbein, aus dem bis dahin Artikel des täglichen Gebrauchs hergestellt wurden.
Paradoxerweise hat der berüchtigte Kunststoff die Population der Elefanten aufrechterhalten, die zur damaligen Zeit kurz vor dem Aussterben standen.
Die nächsten Wissenschaftler haben auf der Grundlage der obigen Entdeckungen die erzielten Effekte immer mehr verbessert. In der Geschichte der Kunststoffe hat sich auch der deutsche Chemiker Hans von Pechmann eingeschrieben, der Erfinder von Polyethylen. In den modernen Zeiten hingegen haben Eric Fawcett und Reginald Gibson im Jahre 1933 den Herstellungsprozess von Polyethylen entdeckt, der wiederum von Michael Perrin verbessert und dank seiner Wiederholbarkeit industriell eingesetzt wurde.
Dank diesen Errungenschaften wurde Polyethylen während des 2. Weltkriegs zur massenweisen Herstellung von u. a. Seilen, Folien, Rohren und anderen Produkten für die Armee als auch Zivilbevölkerung verwendet.
Ein wichtiger Schritt nach vorn war die Errungenschaften von Eugen Baumann, der Ende des 19. Jahrhunderts das Polyvinylchlorid entdeckte, das unter der Abkürzung PVC und in Polen als PWC weitaus besser bekannt ist. Erst hundert Jahre naher fing man mit der Massenerzeugung an. Bis heute wird PVC praktisch in allen Wirtschaftszweigen eingesetzt, von der Raumausstattung, über Verpackungen, Hydraulik, Elektronik bis zur Medizin.
Weiterer Durchbruch bei der Arbeit an Polymeren gelang den britischen Chemikern James Tennant Dickson und John Rex Whinfield, die im Jahre 1914 den bekanntesten aller Polyester, nämlich PET pantentieren ließen. Von Anfang an waren die Polyesterstoffe für die Textilindustrie vorgesehen und wurden von dieser auch schnell geschätzt. Bis heute werden sie für die Produktion der meisten Stoffe und Garne verwendet.
Ende der 1930er Jahre wurde das Teflon vom Ingenieur Roy Plunkett entdeckt, der an Kühlmitteln für Kühlschränke arbeitete und dabei zufällig auf Teflon gestoßen ist.

Die nächsten Karten der Geschichte
Die Entdeckungen der verschiedenen Kunststoffe kann natürlich mit dieser kurzen Zusammenfassung nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Nach wie vor bemühen sich die Labors, Verbesserungen einzuführen. Zu den bereits bekannten Stoffen werden verschiedene Veredelungen, Füllstoffe und Substanzen dazugegeben, die die ursprünglichen Eigenschaften entweder verstärken oder verringern sowie die besten Effekte für die jeweilige Branche erzielen sollen. 
Wenn man die anhaltenden Arbeiten an den Kunststoffen erwähnt, darf man nicht die Verbundwerkstoffe vergessen, die seit dem letzten Jahrhundert wohl am liebsten untersucht und modifiziert werden. Ihre besondere Eigenschaft der Synergie erhalten sie aus den vielen Stoffen, aus denen sie sich zusammensetzen. Einzeln würde keiner der Stoffe nicht mal einen Bruchteil dessen vollbringen, was sie gemeinsam schaffen können. Als einfachstes Beispiel eines Kompositwerkstoffes können in Polymere eingetauchte Textilien oder Metalle dienen, mithilfe deren ein gestärktes Material erzielt wird. 
Verbundwerkstoffe finden ihre Anwendung in fast jeder Industriebranche. Moderne Kompositen sind innovative, aber auch teure Lösungen, deren Einführung in die Produktion präzise vorbereitet werden muss. Trotzdem sind die Hauptabnehmer und Verarbeiter der Komposite die Bau-, Petrochemie-, Militär-, Werft-, Automobil-, Flugzeug- oder Schiffsbauindustrie, aber auch Hersteller von Sport- und Medizinartikeln.
Spannend ist deren Einsatz auch bei der Produktion von Endoprothesen, die die inneren Körperteile wie Gelenke oder Knochen ersetzen. Außer Titan stößt der menschliche Körper die meisten implantierten Substanzen ab. Dieses Element ist jedoch teuer und schwer. Um die Nachteile zu nivellieren, wurde eine Produktionstechnologie für Prothesen aus Kunststoff erarbeitet, bei der die Prothesen mit einer dünnen Titanschicht versehen werden.
Wenn man also die stets größer werdende Anzahl an Kunststoffen und deren Folgeprodukten sowie die Mannigfaltigkeit deren Anwendung betrachtet, kann ruhig behauptet werden, dass sich der beliebte Kunststoff für viele lange Jahre in unserem Alltag eingenistet hat.
Mit dem Wissen, dass Recycling von Kunststoffen der beste Schutz gegen Müllberge ist und die wiederverwerteten Stoffe in keinster Weise den ursprünglichen nachstehen, erinnern wir gerne an die Müllsortierung und rufen entschlossen dazu auf!

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