Verpackung und Schließen der Verpackung

Der Kampf mit Plastik auf der höchsten Etage

Während sich alle den Kopf zerbrechen, wie man sich vom Plastik befreit und durch welches Material man ihn bei Kosmetikverpackungen ersetzen könnte, versuchen wir unerschütterlich und konsequent zu vermitteln, wie man mit Kunststoff im Einklang leben kann.

Welche Vorschläge hält die Europäische Union bereit?
Die Einstellung polnischer Unternehmer zur Europäischen Union ist recht ambivalent. Wenn finanzielle Mittel überwiesen werden, wird die EU zur guten Tante, werden aber neue Vorschriften eingeführt, die von den Unternehmern Änderungen verlangen, wird die EU zu einem autoritären, ungeliebten Onkel.
Man sollte die strengen Vorschriften jedoch nicht nur vom eigenen Standpunkt aus betrachten, sondern global auf den ganzen Kontinent und in die Zukunft von mehreren hundert Jahren blicken. Denn das Ziel der eingeführten Änderungen ist das Wohlergehen der künftigen Generationen.

„Nach uns die Sintflut!”

Madame de Pompadour, von der dieses Zitat stammt, verprasste sinnlos das Geld des Staates und mit ähnlicher Rücksichtslosigkeit verprassen wir heute die Ressourcen der Erde. Deshalb müssen wir schnellstens umdenken und endlich einsehen, dass wir die künftigen Generationen leichtfertig wertvoller Ressourcen berauben. Die Vorschläge der EU sind zwar nicht perfekt, was wir später noch erörtern werden, sind auch nicht einfach umzusetzen und erfordern Investitionen, aber sie zwingen uns, unsere bisherigen Gewohnheiten zu ändern. Der Verband European Plastics verfolgt aufmerksam die Arbeit der EU an den Änderungen, die das sehr umfangreiche Projekt Green Deal enthält. Er gibt hierzu seinen Kommentar ab, berät und vertritt die Position der Kunststoffhersteller und -verarbeiter.
Plastics Europe verfügt über reale Kontakte zur verarbeitenden Industrie, zu den Recyclingunternehmen und Verpackungsherstellern, die den Politikern manchmal fehlen. Dank einer komplexen Betrachtungsweise können die Unterschiede zwischen der Abfallmenge, den Möglichkeiten der Abfalltrennung, des Recyclings und schließlich der Einführung auf den Markt erkannt werden.
Für den Laien mag es einfach erscheinen, doch in Wirklichkeit fehlt es an Recyclingkapazitäten, um die zwei festgelegten Ziele zu erreichen - die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen und die Bereitstellung einer ausreichenden Menge an recycelten Rohstoffen, sodass der Marktbedarf gestillt und der beabsichtigte Anteil von 30 % an recyceltem Kunststoff bei Verpackungen bis 2030 erreicht wird.
Wenn diese drei Werte nicht in ein stabiles Gleichgewicht kommen, kann von einem geschlossenen Kunststoffkreislauf keine Rede sein.
Plastics Europe deutet an, dass dieses Problem hauptsächlich dadurch gelöst werden kann, wenn einerseits in das mechanische und andererseits in das chemische Recycling investiert wird. Werden diese zwei Säulen aufgebaut, so können auch die Abfälle wiederverwertet werden, deren schlechte Qualität das Recyceln heutzutage nicht erlaubt. Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes investieren bereits in diese Lösungen, aber hier sind Hilfestellungen und Systemregelungen erforderlich.



Hinterm Schreibtisch gibt es nicht viel zu sehen

Bei der Europäischen Kommission laufen die Arbeiten an Kunststoffen, der Kreislaufwirtschaft und den Alternativen zu Kunststoffen in Verpackungen auf Hochtouren. Doch vom Schreibtisch aus, ohne sich mit der Realität auseinanderzusetzen, sieht die Welt einfacher aus, als sie tatsächlich ist. Die ständige Anregung, recycelten Kunststoff in Verpackungen, die mit Lebensmitteln und Kosmetikprodukten in Berührung kommen, zu verwenden, ist beim derzeitigen technologischen Stand unserer Meinung nach gefährlich. Um dies als eine gute Lösung ansehen zu können, müsste jedes Granulat des recycelten Kunststoffs getestet werden.
Gleichzeitig preisen Unternehmen, die laut der geschlossenen Kreislaufwirtschaft recycelten Kunststoff in ihren Produkten verwenden sollten, dies als bahnbrechende Innovation. Locher, Dachrinne, Lampen, Küchenmöbel sind nur einige Beispiele dafür, wo solch ein Kunststoff allmählich zum Einsatz kommt, obwohl dies schon längst gebräuchlich sein müsste. Auch die Automobilindustrie hätte bei der Verwendung von recyceltem Kunststoff heute einen viel größeren Anteil haben und daraus z. B. Motorabdeckungen oder interne Fahrzeugteile herstellen sollen.
Auf die Frage, warum recycelter Kunststoff in diesen Wirtschaftsbranchen nicht eingesetzt wird, bekommen wir die inoffizielle Antwort, dass seine Qualität nicht gut genug ist. Also, für Lebensmittel und Kosmetikprodukte ist die Qualität erstklassig, aber zur Herstellung einer Lampe oder eines Lochers ist sie unzureichend ...

Bio-Alternativen

Laut Studienergebnissen unabhängiger wissenschaftlicher Einrichtungen fällt im Vergleich zum anderen Verpackungsmaterial der Kohlenstoff- und Wasserfußabdruck bei Kunststoff am geringsten aus. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus des Kunststoffs berücksichtigt - von der Beschaffung des Rohmaterials und dessen Verarbeitung, über die Mülltrennung, das Recycling, bis hin zur Wiederverwendung. Leider können weder Papier noch Baumwolle oder gar Biokunststoffe bessere Ergebnisse vorweisen als der klassische Kunststoff.
Beim Verzicht auf Kunststoff zugunsten anderer Materialien könnte es sich herausstellen, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttet. Dies darf nicht außer Acht gelassen werden, wenn Verpackungen im Sinne des Ökodesigns entwickelt werden.
Plastik ist sicherlich ein schwieriges und vielschichtiges Thema, das uns vor Veränderungen in seinem Umgang, aber auch vor systemischen Lösungen stellt, die das Abfallproblem lösen werden. Bis dahin können wir uns an die Grundsätze der Abfallpyramide halten und als Verbraucher Abfall vermeiden und seine Menge möglichst minimieren. Als Hersteller dagegen die Prinzipien des Ökodesigns umsetzen und solche Kunststoffe auf den Markt bringen, die in der jeweiligen Region auch wirklich eine Chance auf ein zweites Leben in recycelter Form haben.


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