Verpackung und Schließen der Verpackung

Airless Flaschen aus Polypropylen. Heute machen wir Verpackungen, die wir morgen zu neuen Verpackungen verarbeiten.

Ökodesign und die Klassifizierung nach Recyclingtauglichkeit sind Begriffe, die im Wortschatz der Kosmetikhersteller bereits fest verankert sind.
Wird ein neues Projekt gestartet, arbeiten die meisten Unternehmen gleichzeitig an der Formulierung des Kosmetikprodukts und an seiner umweltfreundlichen Verpackung.
Beides muss eine Reihe von Aufgaben erfüllen.
Das Kosmetikprodukt sollte nicht nur die geplante Wirkung aufweisen, sondern auch die richtige Konsistenz haben, angenehm duften oder gar geruchslos sein und eine entsprechende Haltbarkeit besitzen. Die Verpackung dagegen muss den Inhalt schützen, eine bequeme und sichere Anwendung garantieren, alle Informationen über die Zusammensetzung und die Anwendung enthalten, die Marketingbotschaft vermitteln und ...
… das ist neu seit einigen Jahren ...
nach den Vorsätzen des 'Ökodesigns' konzipiert sein.


Die Inhaber von Kosmetikmarken verfolgen laufend die neuesten Trends in Sachen Mode, Beauty, neue Rohstoffentwicklungen und Forschungsergebnisse über die Erzielung von stärkeren Konzentrationen oder Kreuzkombinationen.
Neuerdings stehen aber in deren Mittelpunkt die Vorschriften zum Thema Umweltschutz. Auf der einen Seite müssen sie mit den Trends Schritt halten, um mit ihren Produkten die Kundenbedürfnisse zu erfüllen, auf der anderen müssen sie die aktuellen Vorschriften kennen, um die vom Gesetzgeber auferlegten Beschränkungen einzuhalten.

In unseren Texten gehen wir oft auf Umweltthemen ein und geben Tipps, wie man sich in den Mäandern der Gesetze, Sicherheit und Trends zurechtfindet.

Heute stellen wir Airless Flaschen aus Polypropylen vor,
die (je nach Modell) einen geringen Zusatz von HDPE oder LDPE und eine Feder aus rostfreiem Stahl enthalten.
Wir legen die Zusammensetzung deshalb so genau dar, weil die darin enthaltenen Kunststoffe einer genauen Analyse bedürfen, um festlegen zu können, inwieweit sich ein Produkt für das Recyceln eignet.
Verbindet man dieses Wissen mit den Angaben zu Kunststoffverbindungen, die für das Recyceln entweder akzeptabel oder aber nicht zu empfehlen sind, können Schlussfolgerungen gezogen werden, welches Produkt effizient recycelt und wieder in den Umlauf gebracht werden kann.

Aus den öffentlich zugänglichen Erkenntnissen geht hervor, dass eine Verbindung von Polypropylen und Polyethylen sowohl von kleiner als auch hoher Dichte in denselben Recyclingstrom gelangen kann, sofern 'eines dieser Polymere nur im geringen Anteil' enthalten ist. Demnach sollte Polyethylen mit Polypropylen so wenig wie nur möglich vermischt werden.
Der Anteil an Polyethylen in unserem Airless Flaschen aus Polypropylen beträgt nur 8 % und die Stahlfeder 1,6 %. Der Anteil an Polypropylen beträgt also c.a. 90% der Gesamtmenge.
Die Stahlfeder kann auf zwei Weisen aussortiert werden - sie schwimmt und sinkt, oder sie wird von einem Magneten aus dem Polypropylen-Abfall herausgezogen; die jeweilige Sortiertechnik hängt von der Sortieranlage ab.
Diese Materialzusammensetzung stuft das Produkt für das gemeinsame Recycling als: 'möglich' ein. Weiter heißt es in der offiziellen Definition, die die Recyclingunternehmen einsetzen: “Die Eigenschaften des Regranulats ändern sich je nach Anteil des zusätzlichen Materials ab'.

Die Reduzierung und Einschränkung von Verpackungen und damit von Abfällen sowie die Einführung neuer Kunststoffe auf dem Markt ist die Grundlage für unser aller Handeln – die der Hersteller und der Verbraucher. Kann also bei einem Produkt auf die Verpackung nicht verzichtet werden, muss sie präzise ausgesucht werden, damit sie ein zweites Leben erhalten kann.
Oft haben wir als Hersteller oder Verbraucher keinen Einfluss darauf, was in unserer Region tatsächlich recycelt wird.
Während PET in Polen das am häufigsten recycelte Material ist, kann man nur hoffen, dass es bald Recyclingstationen auch für andere Abfälle geben wird.
Die Nachfrage erzeugt das Angebot und jenes wird zukünftig sicherlich immer größer, wenn man sich die restriktiven EU-Vorschriften vor Augen hält. So soll der Anteil an Rezyklaten in neuen Verpackungen, die ab 2030 auf den Markt kommen, 30 % für PET und 10 % für andere Kunststoffe betragen.
 
Eine Verpackung auf den Markt zu bringen und sie zum wertvollen Rezyklat zu verarbeiten, das später wieder bei der Verpackungsherstellung eingesetzt wird, bedeutet, dass man sich nicht nur um die eigenen Interessen, sondern auch um die Sicherheit der Verbraucher kümmert.
Heute produzieren wir Verpackungen, aus denen wir morgen wieder neue Verpackungen herstellen. Diese Vision setzt allerdings voraus, dass Gesetze in Kraft treten, welche die Herkunft, Verarbeitung und – sichere - Wiederverwendung von PCR in Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen regeln.
Es erscheint schon fast zu einfach, aber genau das sollte es auch sein, sofern die gesamte Kreislaufwirtschaft auch richtig funktionieren wird - von der Mülltrennung über die Sortieranlagen und die Recyclingunternehmen bis hin zu den Verpackungsherstellern und Verbrauchern.
Jedes Glied dieses Prozesses trägt eine große Verantwortung für den Erfolg des gesamten Vorgangs; wenn eines davon nicht richtig funktioniert, könnte das gesamte Konzept scheitern.

30% Regranulat als Standard

Bei ausgesuchten Produkten setzen wir bereits intern recyceltes Regranulat ein. Dies ist nicht nur ökonomisch und ökologisch sinnvoll, sondern auch die sicherste Lösung für die Schließung des Kunststoffkreislaufs.
Die Verarbeitung von Produktionsabfällen gewährleistet, dass ein Granulat verwendet wird, welches für den Lebensmittelkontakt zugelassen ist. Die nach wie vor unzureichende Regulierung bei der Zulassung von recycelten Kunststoffen war für uns der Anstoß, eine Lösung zu finden, mit der wir beide Faktoren vereinen – Umweltschutz und Sicherheit.
Der Anteil von 30 % in unseren Verschlüssen und Verpackungen gibt ein gutes Bild darüber, wie groß die Menge von Kunststoffabfall bereits bei der Produktion ist und wie viel wir durch seine Wiederverwertung tun können.
Wir warten nicht darauf, dass die Gesetzgebung uns dazu verpflichtet, umweltfreundlich zu handeln. Schon jetzt versuchen wir, die - unserer Meinung nach - sinnvollsten Lösungen und Verbesserungen umzusetzen.
Wir vertreten die Ansicht, dass jeder Einzelne die Verantwortung für den Planeten tragen sollte, unabhängig davon, in welcher Phase man mit einem Produkt Kontakt hat. Eine Revolution bahnt sich im Bereich von Kunststoff, Verpackung und Abfall an. Bevor wir uns dieser stellen, sollten wir uns jetzt schon bemühen, unser Handeln jeden Tag in die umweltfreundliche Richtung zu lenken.  

Wenn jeder Hersteller, Verarbeiter und Verbraucher so handelt, könnte dies zu einer enormen und mutigen Aktion werden!


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